Schwung ist die Übertragung energischen Impulses aus der Hinterhand über den schwingenden Pferderücken auf die Gesamtvorwärtsbewegung des Pferdes.
Schwung ist nicht zu verwechseln mit Gang. Gang beschreibt lediglich die angeborene Möglichkeiten des Pferdes, sich zu bewegen. Schwung ist dagegen das Ergebnis der reiterlichen Ausbildungsarbeit, die zwar den natürlichen Gang des Pferdes nutzt, ihm aber die Eigenschaften Losgelassenheit, Schub aus der Hinterhand und Durchlässigkeit hinzufügt.
Voraussetzung für schwungvolle Bewegungen sind:
* der geschmeidige und ausbalancierte Sitz des Reiters, korrekte Hilfengebung * Takt, Losgelassenheit und Anlehnung des Pferdes sind sichergestellt * Wichtig: Der Reiter kommt zum Treiben
Merkmale des schwungvoll gehenden Pferdes:
* Die Sprunggelenke werden sofort nach dem Abfußen nach vorwärts gebeugt, nicht nach oben oder hinten * Durch den Schub nach vorne und über den schwingenden Rücken wird der Reiter in die Bewegung hineingesetzt und gelangt zu einem tiefen und geschmeidigen Sitz * Verbesserung der Aktion der Vorderbeine * ausgeprägtere Schwebephase * bei Trabverstärkungen vermehrter Raumgriff * bei Galoppverstärkungen vermehrter Bodengewinn
Erreichen/Entwicklung des Schwunges
* durch vermehrtes, aber ruhiges Treiben * durch Übergänge zwischen den Gangarten und Tempiwechsel innerhalb der Gangarten (Takt beachten!) * durch Bodenrickarbeit * Reiterhand bildet den Gegenpol für das Treiben, muss aber elastisch bleiben, da sonst der Vortritt der Hinterhand behindert wird