Sie leben in fremden Gärten, Baugebieten oder Kleingartenanlagen, sind scheu, wild und herrenlos: Streunerkatzen sind längst kein südeuropäisches Phänomen mehr. Auch in Wien steigt die Population stetig an.
Deshalb startet VIER PFOTEN mit der Stadt Wien nun ein gemeinsames Projekt. Dabei steht die Kastration der Straßenkatzen im Vordergrund, um die Anzahl der auf den Straßen lebenden Tiere zu verringern.
Dafür wurden die ExpertInnen von VIER PFOTEN von der Stadt Wien mit einem Streunerkatzenmobil ausgestattet, mit dem sie die Tiere zu TierärztInnen bringen und im Anschluss an die tierärztliche Versorgung und Kastration wieder in ihr Revier zurückbringen. Ziel ist es, bis zum Jahresende rund 800 Katzen zu kastrieren. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre ausgerichtet; danach wird evaluiert, ob weitere Maßnahmen nötig sind.
„Unsere jahrelange internationale Erfahrung zeigt, dass die einzig sinnvolle und humane Methode, das Wachstum der Streunerkatzen-Kolonien einzudämmen, die Kastration sowohl von männlichen als auch weiblichen Katzen ist“, sagt VIER PFOTEN Gründer und Geschäftsführer Heli Dungler. Er hebt besonders das ehrenamtliche Engagement jener TierärztInnen hervor, die als PartnerInnen in das Projekt eingebunden sind: „Sie arbeiten ohne Entgelt, um uns zu unterstützen, dafür möchten wir ihnen allen herzlich danken.“
„Obwohl das Aussetzen von Tieren in Österreich gesetzlich verboten ist, werden die Stubentiger leider auch bei uns immer wieder achtlos vor die Türe gesetzt. Wir wollen diesen Tieren so gut es geht helfen", so Wiens Tierschutzstadträtin Ulli Sima.
Unterstützung durch Katzenfreunde in ganz Wien
Über 200 Katzenfreunde und –freundinnen unterstützen derzeit das Projekt durch Füttern und Beobachten der Katzen. Sie melden auch Neuzugänge und leisten so einen wertvollen Beitrag im Sinne des Tierschutzes.
Da man "echte" Streunerkatzen, also jene, die bereits in der Natur geboren wurden und nicht auf den Menschen sozialisiert wurden, nicht mehr an eine Wohnungshaltung gewöhnen kann, werden sie nach der Kastration wieder in ihrem Revier freigelassen. Für die kalten Wintermonate hat Tierschutzstadträtin Ulli Sima gemeinsam mit der Tierschutzombudsstelle letzten Winter „Katzenhotels“ bauen lassen, wo die Tiere bei kalten Temperaturen Unterschlupf finden.
VIER PFOTEN hat sich nicht zuletzt durch die Aktivitäten in der Ukraine zur Zeit der Fußball-EM in Sachen Kastration von Streunertieren einen Namen gemacht. Über 8.000 streunende Hunde und Katzen wurden dort letztes Jahr in wenigen Monaten kastriert. Außerdem war die Stray Animal Care von VIER PFOTEN bislang in Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Moldawien, Litauen, in der Schweiz, der Slowakei, in Deutschland, im Sudan, in Ägypten, Jordanien, Sri Lanka und Indien im Einsatz.
VIER PFOTEN bittet um Mithilfe der Bevölkerung
VIER PFOTEN bitten all jene Wienerinnen und Wiener, die Streunerkatzen-Standorte melden möchten, die eigens dafür eingerichtete Streunerkatzen-Hotline 0664 45 22 430 anzurufen. Die Hotlinie ist Montag bis Donnerstag von 9 bis 15 Uhr und Freitag von 9 bis 12 Uhr besetzt. Außerdem kann man sich per Email unter streunerkatzen@vier-pfoten.org an die ProjektmitarbeiterInnen von VIER PFOTEN wenden.
Forderung zum Weltkatzentag: Keine Ausnahmen bei der gesetzlichen Kastrationspflicht VIER PFOTEN sucht Freiwillige für Streunerkatzen-Projekt in Wien
Anlässlich des Weltkatzentags am 8. August macht VIER PFOTEN erneut auf das Leid der Streunerkatzen in Österreich aufmerksam. Die Organisation fordert in diesem Zusammenhang ein Ende der bestehenden Ausnahmen in der gesetzlichen Kastrationspflicht. Für das vor kurzem angelaufene Wiener Streunerkatzen-Projekt sucht VIER PFOTEN außerdem dringend Freiwillige, die mithelfen wollen.
Haben Katzen regelmäßigen Zugang ins Freie, so sind sie laut Zweiter Tierhalteverordnung von einem Tierarzt kastrieren zu lassen, sofern diese Tiere nicht zur kontrollierten Zucht verwendet werden oder in bäuerlicher Haltung leben. „Wir fordern, dass auch Landwirte ihre am Hof lebenden Katzen kastrieren müssen“, so VIER PFOTEN-CEO Helmut Dungler.
Nach wie vor werden viele junge Katzen aus landwirtschaftlicher Haltung nach der Geburt schlicht getötet, was natürlich gesetzlich verboten ist. Die überlebenden Tiere werden nicht kastriert – was laut Helmut Dungler ein Teufelskreis ist: „Sie vermehren sich weiter unkontrolliert, damit gehen die Tötungen in der nächsten Generation weiter.“
Aber nicht nur am Land, auch in der Stadt vermehrt sich unerwünschter Nachwuchs rasant. Streunerkatzen leben vornehmlich in fremden Gärten, Baugebieten oder Kleingartenanlagen. Mit der Stadt Wien hat VIER PFOTEN vor kurzem daher ein gemeinsames Kastrations-Projekt gestartet, um die Anzahl der auf den Straßen lebenden Tiere zu verringern.
Dafür wurden die Experten von VIER PFOTEN von der Stadt Wien mit einem Streunerkatzenmobil ausgestattet, mit dem sie die Tiere zu Tierärzten und -ärztinnen bringen und im Anschluss an die tierärztliche Versorgung und Kastration wieder in ihrem Revier auslassen. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre ausgerichtet; danach wird evaluiert, ob weitere Maßnahmen nötig sind.
Einen besonders wertvollen Beitrag für das Projekt leisten die Tierärzte und -ärztinnen, die allesamt ehrenamtlich tätig sind. Aber auch für andere Tätigkeiten werden helfende Hände gesucht. VIER PFOTEN Kampagnen-Mitarbeiterin Indra Kley: „Wir freuen uns über alle, die uns regelmäßig beim Einfangen und dem Transport der Katzen zum Tierarzt unterstützen wollen. Da das Fangen meist in den frühen Morgenstunden stattfindet, wenn die Katzen noch nicht vom Stadtlärm vertrieben werden, sollten die Interessierten morgens und Vormittags Zeit haben. Auch ein eigener Pkw wäre von Vorteil, weil die Gebiete oft am Stadtrand liegen.“
Auch Pflegeplätze für junge Kätzchen werden dringend gesucht. „Wer Erfahrung in der Aufzucht von Katzenwelpen hat und sich in diesem Projekt engagieren möchte, soll sich bitte bei uns melden“, so Indra Kley. Bis zu einem Alter von etwa sechs Wochen können junge Streunerkatzen noch an den Menschen gewöhnt und vor einem Leben auf der Straße bewahrt werden.
VIER PFOTEN ist aber auch über Futterspenden für die Streunerkatzen dankbar: „Damit könnten die zahlreichen privaten Fütterer unterstützt werden, die sich derzeit schon so aufopferungsvoll um die Katzen kümmern“, sagt Indra Kley.
Interessierte werden gebeten, sich per Email unter streunerkatzen@vier-pfoten.org an die Projektmitarbeiter von VIER PFOTEN zu wenden. Quelle: VIER PFOTEN, 7.8.2013
Ich wusste zwar, dass Katzen/Kater, die zur Zucht registriert sind nicht kastriert werden müssen, aber dass auch Bauernhofkatzen ausgenommen sind ist ja wahnsinn. Wie soll denn da je etwas weitergehen mit so einer Gesetzeslage?
Die Ausnahme von "Bauernhofkatzen" ist absoluter Schwachsinn - gerade da "vermehrt" sich der Bestand an Katzen. Und wenn die Katzenmütter sie nicht sehr gut verstecken wird der Nachwuchs auch noch grausamst getötet
Liebe Grüße
Tue das was Du willst gleich oder möglichst bald - Du ersparst Dir dann später: "Ach hätte ich doch damals ........".
Ganz genau. Da kann nur die Bauernlobby mitgemischt haben, damit das so ist. Ich hoffe, dass das bald geändert wird. Ist ja echt Schwachsinnig sowas. Da rackert sich der Tierschutz ab und dann sowas...