Ich habe auf Facebook gerade einen ganz tollen Text gefunden der so unglaublich gut zutrifft. Das sollten sich alle ReiterInnen hinter die Ohren schreiben und bei allem was sie tun im Hinterkopf behalten.
[attachment=0]530955_358813544214460_1574855684_n.jpg[/attachment] Denkt mal drüber nach
“Nur” ein Freizeitpferd Ein gut ausgebildeter Allrounder sollte es sein, der bei Dressurprüfungen genauso gut wie Spaßturnieren brilliert. Natürlich müsste er auch mal auf einen Westernreitkurs und bei Zirkuslektionen, die gerade furchtbar “trendy” sind, sein Talent beweisen und überhaupt, man will sich ja nicht blamieren. Sonntag Mittag soll er dann pottenbrav an der Jungviehherde, die mit Glocken beschönt sind, vorbeischlurfen und den Trecker ignorieren. Beim Aufsteigen sollte er bitte wie in Stein gemeißelt stillstehen, und falls er mal doch an irgendetwas erschrecken sollte, gucken das er seinen Reiter nicht verliert. Es versteht sich von selbst, dass er problemlos im Umgang ist, in jeden dunklen Hänger steigt und den abenteuerlichen Fahrstil des Gatten, ohne den Hänger zu zerlegen, übersteht. Nicht zu vergessen, dass Töchterchen die ersten Turnübungen auf seinem Rücken ausprobieren darf und Mami anschließend noch in die Springstunde geht. Aber bitte billig muss er sein, denn er ist ja nur ein Feizeitpferd. An ein Freizeitpferd werden heute sehr hohe Erwartungen gestellt. Einem Pferd im Profisport würde das niemals zugemutet werden. Ein Springpferd muss springen und ein Rennpferd muss schnell sein. Spitzensportler dürfen Macken haben, die man bei einem Freizeitpferd niemals akzeptieren würde. Da stehen dann gleich zig Ausbilder auf dem Plan und jede noch so verrückte Methode, die eigentlich schon der gesunde Menschenverstand verbietet, wird ausprobiert. Was haben manche Reiter eigentlich dem Freizeitpferd zu bieten? Leicht in den Hilfen, fein in der Hand, einen perfekt ausbalancierten Sitz geschmeidig in den Hüften. Ein kompetenter einfühlsamer Reiter(in), welcher mit dem Pferd in fast magischer Anmut eine untrennbare Einheit bildet und dem Pferd erlaubt seine Balance zu finden, seine Bewegungsfreude erhält und es schonend auf alles vorbereitet? Ein mit Pferdeverstand und Fachwissen gespickter Ruhepol, auf den sich das Pferd verlassen kann? Tja. Leider sieht es oft ein wenig anders aus. Ziehende Zügel, klopfende Beine, unausbalancierte Pferde, welche manchmal die größte Mühe haben, mit einem wackeligen Reiter oben drauf, einigermaßen gerade um die Kurve zu kommen. Der wiederum, aus Unwissenheit und Hilflosigkeit, dem geliebten Pferd mehr schadet, als ihm Gutes tut. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte. Es gibt sehr gute Freizeitreiter, welche Wert auf gutes Reiten legen und ständig bemüht sind für das Wohl ihres Vierbeiners zu sorgen. Gottseidank. Aber - das “nur” vor Freizeitpferd gehört eindeutig gestrichen und diese Pferde, oder gerade diese Pferde, haben ein Recht auf eine ordentliche Ausbildung, da sie unendlich vielseitig von uns eingesetzt werden.
Autor : Michael Geitner
Dorie
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Genau mein Freizeitpferd ist ein absoluter Allrounder und hat an allem Spass und ist dazu sehr sensibel und fein zu reiten und darauf bin ich stolz denn er ist ein Ex-Problempferd. Er kann sicherlich keine M-Dressurlektionen dafür aber vieles andere was ein reines Dressur oder Springpferd nicht kann
Wir machen: Dressur Gelände Einen Wanderritt über 5 Tage in den Vogesen hat er mit Bravour in schwierigem Gelände überstanden Wir haben 2 Tage einen klassischen Kurs bei Bent Branderup gemacht Freiarbeit Zirkuskektionen Freispringen Auch eine Pferdeseegung mit 40 anderen Pferden und Zuschauer lassen ihn kalt
Er ist das perfekte Freizeitpferd und kein Fachidiot .
naja, ob es den Spitzensportpferden so viel besser geht, wage ich mal zu bezweifeln. Höher, schneller und weiter kommt auch nicht von allein und ich fahre fast täglich an der Pferderennbahn vorbei, ich hab noch nie mehr als ein Pferd auf einer Koppel gesehen, einzelne auch ganz selten, Bewegung wenn, dann nur im Karusell. Ein Freizeitpferd, schon allein dieses Wort aber ist schon ziemlich dämlich, Pferd is Pferd....
Das stimmt schon . Wobei ich glaube, dass mittlerweile viele im Turniersport umgedacht haben und es den Pferden sehr gut geht. Aber leider noch sehr viele nicht oder nicht genug. Gerade den Rennbahnen stehe ich total skeptisch gegenüber. Aber mir gings bei dem Text auch nicht darum, dass es den Tuernierpferden so viel besser geht, das glaube ich nicht, aber der Anstoß, dass wir einem Freizeitpferd immens viel abverlangen ist absolut richtig. Da bin ich mit Herrn Geitner absolut konform und finde dass das viel zu wenige Reiter berücksichtigen.
Das liegt wohl daran, dass ich in meiner Freizeit gern mit Pferden umgeben bin, diese auch reite und Null Turnierambitionen habe, außer mal ein lustiges Hofturnier. Die Botschaft stimmt (mal wieder, da hat der Herr Geitner des öfteren mal klare Worte) Also ich bezeichne mich eher als Freizeitreiter von Pferden. Hab die Botschaft dennoch verstanden
Mir geht es genauso. Ich bin zwar schon zielstrebig und möchte für mich vorwärts kommen und immer dazu lernen, aber ich habe überhaupt keine Turnierambitionen und habe auch noch nie an einem teilgenommen. Freizeitreiter ist eine super bezeichnung. Das trifft nämlich absolut zu.
Tja, bei jedem Tier gilt es genau wie beim Menschen: Eignungen und Neigungen muss man entsprechend berücksichtigen und richtig fördern um dem "Lebewesen" Gutes zu tun.
Wir haben mit Ysi zirzensische Lektionen geübt. Dabei hat sich herausgestellt, dass er z. B. den spanischen Schritt super und mit Begeisterung macht. Hingegen klappt das Kompliment überhaupt nicht - diese Bewegung scheint ihm nicht zu liegen und ich merke ihm an, dass er nur sehr widerwillig versucht es hinzukriegen. Also gut - dann muss er das auch nicht tun!! Und wenn ich weiß, dass er sehr ungern über Gullideckel läuft dann muss er das eben auch nicht tun. Wer sind wir, dass wir unsere "Freunde" zu Sachen zwingen wollen, die ihnen suspekt sind oder ihnen einfach nicht liegen?
Das Schlimme ist einfach, dass sich "Jeder" ohne Kenntnisnachweis oder nachgewiesener Haltereignung ein Tier einfach mal so anschaffen kann soweit er es finanziell stemmt.
Liebe Grüße
Tue das was Du willst gleich oder möglichst bald - Du ersparst Dir dann später: "Ach hätte ich doch damals ........".
Finde ich generell schlimm, wie einfach man sich Tiere anschaffen kann und wie diese dann verheizt werden, oder aber auch im Kinderzimmerknast dahinvegetieren und sinnlos vermehrt werden.
Tja, dabei ist das mit dem finanziell stemmen noch gar nicht gesagt. Die Anschaffungskosten ja, aber was danach kommt steht oft in den Sternen und das ganze nimmt dann oft auch aus finanziellen Gründen eine unschöne Wendung...