Obwohl die meisten Tierhalterhalter den Gedanken an Vogelkrankheiten nur allzu gern verdrängen, kommt es leider doch gelegentlich vor, dass eines der eigenen Tiere erkrankt. Bei Wellensittichen und anderen Ziervögeln kommt eine große Zahl von Krankheiten vor, die mehr oder minder gravierend sind. Wie sehr eine Erkrankung das Leben des gefiederten Patienten bedroht, kann vom medizinischen Laien jedoch häufig nicht besonders zuverlässig eingeschätzt werden. Allgemein lässt sich deshalb sagen: Ist ein Vogel krank oder fühlt er sich offenkundig unwohl, sollten Sie ihn so schnell wie möglich zu einem nach Möglichkeit auf die Behandlung von Vögeln spezialisierten Tierarzt bringen! Vögel haben einen vergleichsweise schwachen Kreislauf sowie einen schnellen Stoffwechsel, weshalb selbst leichte Infektionen ihnen schnell so stark zusetzen können, dass sie sterben, wenn man nicht rechtzeitig helfend eingreift.
Um dem Tierhalter das Erkennen von Krankheiten zu erleichtern, ihn auf den Ernstfall vorzubereiten und ihm weiterführende Informationen für die Zeit nach dem Tierarztbesuch an die Hand zu geben, ist diese Rubrik meines Internet-Projekts entstanden. Aber: Das Lesen dieser Birds-Online-Rubrik darf niemals den Gang zum Tierarzt ersetzen! Es ist immer der Tierarzt, der die Diagnose stellt und die Therapie festlegt, eine eigenmächtige Diagnosestellung durch den Tierhalter kann gefährlich werden.
Ein Tierarztbesuch ist mit Kosten verbunden, die je nach aufgesuchter Praxis mehr oder minder hoch ausfallen. Außerdem hängt es im Einzelfall davon ab, welche weiterführenden Untersuchungen erfolgen müssen und welche Medikamente zum Einsatz kommen. Die Kosten können zwischen rund zehn Euro bis weit über 100 Euro betragen, eine genaue Vorhersage der entstehenden Kosten ist meist nicht möglich. Angesichts dieser unkalkulierbaren Beträge verlieren manche Vogelhalter bedauerlicherweise bereits im Vorfeld die Lust, einen Tierarzt aufzusuchen. Dadurch gefährden sie das Leben ihres Vogels!
Wer sich ein Tier ins Haus holt, muss grundsätzlich immer damit rechnen, dass es irgendwann eventuell krank wird, was in nahezu jedem Fall mit Kosten verbunden ist. Die Verantwortung für ein Tier erstreckt sich auch in den finanziellen Bereich, denn man muss dazu bereit sein, in die Genesung des Vogels zu investieren. Zudem ist es gesetzlich vorgeschrieben, als Tierhalter seinem Schützling eine artgerechte Pflege und tierärztliche Versorgung zu gewährleisten. Um einer bösen Überraschung vorzubeugen, empfehle ich, jeden Monat einen bestimmten Betrag zur Seite zu legen, um damit das persönliche "Tierarzt-Sparschwein" zu füllen. Im Ernstfall ist dann meist genügend Geld für eine Behandlung eines erkrankten gefiederten Schützlings vorhanden.
Für ganz besonders schrecklich halte ich die Äußerung, der Gang zum Tierarzt sei teurer als ein neuer Vogel. Menschen, die so etwas sagen, und obendrein entsprechend handeln, sind meiner Meinung nach Tierquäler. Ein kranker Vogel ist ein empfindsames Lebewesen und leidet, man sollte ihm unbedingt helfen. Überdies machen sie sich strafbar, da sie ihrem Haustier nicht die nötige artgerechte Pflege angedeihen lassen. Jedes Leben ist einzigartig und schützenswert, auch das eines Vogels, der in der Anschaffung nur ein paar Euro teuer ist.
Immer wieder sagen Tierhalter auch, sie möchten ihren Vögeln den Stress ersparen, den ein Gang zum Tierarzt mit sich bringt. Es ist ohne jeden Zweifel wahr, dass der Tierarztbesuch für den erkrankten Vogel massiven Stress bedeutet. Aber dieser Stress ist gemessen an den Qualen, die das Tier gegebenenfalls erleidet, weil eine schwere Erkrankung unbehandelt bleibt, eher nebensächlich. Jede unbehandelte ernste Erkrankung bedeutet für einen Vogelkörper mehr Stress als der Gang zum Tierarzt. Diese gut gemeinte Schonung des Vogels kann rasch tödliche Folgen haben, denn manche Krankheiten sind nur durch ein rasches Eingreifen des Tierarztes heilbar. Dadurch, dass man den Besuch des Arztes verweigert oder hinauszögert, riskiert man das Leben seines Vogels!
[img_size width=100 height=60]http://up.picr.de/24245905ts.png[/img_size] Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du oh Mensch sei Sünde, mein Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde Franz von Assisi